Pfarre Vent
Patrozinium zum Hl. Jakobus am 25. Juli
Zur Geschichte von Vent und seiner Kirche
Das Venter Hochtal erstreckt sich von Zwieselstein in südwestliche Richtung. Allerdings ist der Ort Vent vom Schnalstal (Südtirol) her besiedelt worden. Über das Hochjoch und Niederjoch war ein reges Hinüber und Herüber, da der Vinschgau leichter zu erreichen war als das Inntal.
1241 - erste urkundliche Erwähnung zur Besiedelung von Vent. In dieser Zeit begannen Hirten auch im Winter mit ihrem Groß- und Kleinvieh hier zu bleiben. Vent gehörte in seinen Rechten und Pflichten unmittelbar dem Grafen von Tirol. Kirchlich gehörte Vent und das Schnalstal zur Pfarre Tschars im Vinschgau, Bistum Chur.
1280 - werden Schweighöfe in Rofen genannt
1320 - werden Schweighöfe in Vent genannt
1502 - wurde eine Kapelle und Friedhof geweiht
1701 - war Matthäus Gerstgrasser aus Partschins erster eigener Seelsorger
1710 - sind die ersten kanonischen Aufzeichnungen in Büchern
1712 - wurde das Kirchlein abgebrochen und neu erstellt
1728 - wurde vom Bischof von Chur die Kaplanei gegründet
1727-1754 - Kurat Josef Prantl
1764-1794 - Kurat Anton Punth
1802 - wurde die Kirche von einer Lawine fortgerissen. Nur Turm und Tabernakel blieben.
1808 - kam Vent zu Brixen
1814 - wiederum zu Chur
1818 - zu Trient
1825 - nach Aufhebung des Karthäuserklosters in Schnals und der Gerichtsbarkeit in Castelbell wurde Vent zum Gericht Silz zugeteilt.
1827 - kam Vent wieder zu Brixen
1862 wurde ein Neubau geweiht und
1891 wurde Vent zur Pfarrei erhoben.
Außenbeschreibung
Der parallel zum Tal stehende zweijochige Kirchenbau mit einem tiefen, außen polygonal schließenden Chor ist von einem Friedhof umgeben. Der bergseitige Turm hat rundbogige Schallfenster und trägt einen achtseitigen Aufsatz mit einem Zwiebelhelm. Das Fresko Guter Hirte an der Giebelfassade malte Ludwig Sturm (1933). Die Kirche ist ein wertvoller und der Landschaft angepasster, schöner Barockbau.
Innenbeschreibung
Das Kircheninnere mit einem Stichkappentonnengewölbe zeigt am Chorbogen das Chronogramm 1806.
Die Deckenmalerei Dreifaltigkeit im Chor und Enthauptung des hl. Jakobus malte Josef Gschösser (?) (1856).
Der barocke Hochaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde aus der Kartause Schnals hierher übertragen. Der Hochaltar zeigt den hl. Jakobus und trägt Figuren der Karthäuserheiligen Bruno und Benedikt.
Der Seitenaltar mit einem Bild Mariahilf aus dem 19. Jahrhundert trägt die Figuren Katharina und Barbara von Andreas Kölle (1715).
Die spätgotische Konsolstatuen an der Kirchenwand neben dem HOchaltar: Johannes der Täufer und Johannes Evangelist sind aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
Das Kruzifix ist spätgotisch.
Die Statuetten Jakobus und Isidor sowie die Kanzel sind aus dem 18. Jahrhundert.
Der Marienaltar und die Schmerzensmutter stammen vom Tiroler Künstler Andreas Kölle.
1936 wurde die Kirche renoviert
1956 erhielt die Kirche Vent die Glocken mit elektrischem Läutwerk
1975 wurde die Kirche neuerdings renoviert. Die gemalten Fenster durch neue Wabenfenster ersetzt – mit Doppelverglasung. Die kleine Sakristei wurde durch einen Zubau vergrößert.
1984 Beginn der Umbauarbeiten für den vergrößerten Friedhof und Totenkapelle.
1995 neuerliche Renovierung
1996 Innen-Renovierung
1999 Neuer Volksaltar und Ambo
2013 Außen-Renovierung der Kirche inkl. Kirchturm